Das braucht es für ein erfolgreiches Musizieren

Freude und Interesse

Die erste Basis für eine lebenslange Beschäftigung mit der Musik ist die Freude am musikalischen Erleben und die Faszination für ein Instrument oder die Stimme. Diese Freude und Faszination können schon von frühestem Kindesaltern an gefördert werden. Das Singen in der Familie unterstützt dies genauso wie der Besuch von Eltern-Kind-Musikgruppen oder der Musikalischen Früherziehung.

Eigenmotivation

Dem Musizieren werden viele positive Auswirkungen zugeschrieben: Es fördert die emotionalen, kognitiven, motorischen, sozialen, konzentrativen und viele andere Kompetenzen, etliche in den letzten Jahren erschienenen Publikationen der Hirnforschung belegen dies. Allerdings erfolgt die Steigerung all dieser Fähigkeiten nicht gratis, sie muss errungen werden durch stetiges und ausdauerndes Training und ist eine «Nebenwirkung» der Beschäftigung mit dem Instrument. Sie tritt umso deutlicher zutage, je klarer die eigene, sog. intrinsische Motivation des/der Lernenden ist, ein Instrument oder das Singen zu erlernen.

Regelmässigkeit

Die tägliche Beschäftigung mit der Musik hilft beim Aufbau einer guten Beziehung zum Instrument, das der/die Lernende gerne zur Hand nimmt. Man freut sich darauf, es wiederzusehen und die Freundschaft mit dem Cello, der Klarinette oder der Gitarre zu pflegen. Die wöchentliche Lektion wird zum Besuch beim Coach, der dabei hilft, die tägliche Begegnung freudvoll zu gestalten. Das Training am Instrument oder an der Stimme soll in den Tagesablauf eingebaut und so selbstverständlich werden wie das Zähneputzen. Sich jeden Tag zehn Minuten mit dem Instrument aufzuhalten ist zielführender, als am Tag vor der Lektion einen «Übmarathon» hinzulegen.

Unterstützung

Die Mitwirkung des familiären Umfeldes ist zentral für den Verlauf der Unterrichtsjahre. Helfen Sie Ihrem Kind, indem Sie...
... ihm zuhören, es aufbauen und loben und bei auftauchenden Schwierigkeiten zur Seite stehen
... die Zeit der täglichen Beschäftigung (des Instrumententrainings) in den Tagesplan einbauen
... eine möglichst ruhige Umgebung dafür schaffen (Ablenkungen wie Handy oder lärmige Geschwister vermeiden)
... dem Instrument einen festen Platz einräumen, wo es schlafen darf
... Ihr Kind ab und zu (je nach Alter mehr oder weniger oft) in den Unterricht begleiten
... sich regelmässig mit der Lehrperson austauschen, um ein gemeinsames Team zur Begleitung Ihres Kindes zu bilden.

Ziele

Mit der Lehrperson vereinbarte Ziele helfen beim Durchhalten von Durststrecken, die auch bei grosser Eigenmotivation immer auftauchen können. Die persönliche Entwicklung des Kindes, schmerzliche Erlebnisse
oder äussere Faktoren wie ein Umzug oder eine Krankheit spielen dabei eine Rolle. Ziele können das Erlernen eines bestimmten Stücks, die Teilnahme an einem Klassenkonzert, einem Stufentest oder einem Wettbewerb sein, aber auch kleinere Ziele wie das Beherrschen der Tonleiter oder das Malen eines grossen Bildes zu einem Stück geben dem Kind eine Orientierungshilfe. Eine Rückschau zu Ende des Semesters oder des Schuljahres zeigt auf, was alles erreicht wurde. Für die Musik gilt wie für den Sport auch: Es macht mehr Spass, wenn man etwas kann!